2 DAYS ANIMATION FESTIVAL

Bericht vom 15-Jahres-Jubiläum

Neuer Publikumsrekord

2Days_Pulbikum Foto: Fekry Helal

Foto: Fekry Helal

Statistik vorweg: Wenn wir die Festivalparty in unsere Zählung mit einbeziehen, so hat das 2 DAYS ANIMATION FESTIVAL heuer die 1000er Marke erreicht, ein respektabler Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr! Filmvorführungen und Symposium im FILMCASINO waren sehr gut besucht, das erste Wettbewerbsprogramm fast ausverkauft, insgesamt wurden 900 Eintritte registiert !

Nach 15 Jahren konsequenter Arbeit – unter nicht immer idealen Rahmenbedingungen – kann also spätestens seit diesem Jahr kein Zweifel mehr daran bestehen, dass das 2 DAYS ANIMATION FESTIVAL, – laut Dominik Kamalzadeh „der Hotspot für Animationsfilme aus Österreich“ (Artikel „15 Jahre trickreich – Animationsfilmfestival in Wien“, in: Der Standard, 26.11.2019) – insofern die wichtigste Veranstaltung für den österreichischen Animationsfilm darstellt, als hier die größte Anzahl an aktuellen Animationsfilmen in einem Wettbewerbsprogramm gezeigt wird.
Und, weiter Dominik Kamalzadeh aus obigem Artikel zitierend: „Das zweitägige Animationsfilmfestival ist im mittlerweile äußerst ausdifferenzierten Kleinfestival-geschehen Wiens schon seit 15 Jahren die beste Adresse für alles, was im heimischen Film traditionell mit Stift gezeichnet oder mit dem Computer in Bilder verwandelt wird. Die Szene ist breit aufgefächert, stark wie im Realfilm ist auch bei den Animationen der experimentelle Bereich (…)“

Großartige Gewinnerfilme, viele Neuentdeckungen

2 DAF19 - Newcomers

FISH FOR LIFE – Kerstin Blätterbinder, Lisa Gierlinger, Lukas Mathä und Victoria Wolfersberger
APFELMUS – Alexander Gratzer
I KNOW YOU BETTER THAN YOUR DAD DOES – Monique-Nadine Pfneiszl
FLÜSSIGE WESENSZÜGE EINER BILDAPPARATUR – Vera Sebert
JEALOUS – Jakob Jakubowksi
GARDEN CRESS GROWING – Hansi Raber

Vielfalt und Qualität der Animationsfilme war, – wie uns zahlreiche begeisterte Publikums-reaktionen beweisen – heuer besonders überzeugend und es gab zahlreiche Premieren und Neuentdeckungen.

Ein Viertel der präsentierten Filme im Wettbewerb stammt von Studierenden und fast die Hälfte der Preise wurde an Arbeiten von Studierenden (bzw. Diplomanden) vergeben. Mit sogar vier Trickfilmen am stärksten vertreten war heuer das Studio für experimentellen Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst in Wien (Judith Eisler / Nikolaus Jantsch). APFELMUS von Alexander Gratzer wurde mit dem Hauptpreis, dem mit 2.000.- Euro dotiertem ASIFA Austria Award, ausgezeichnet. Vergleichbar stark war wieder die Produktion von der FH OÖ Campus Hagenberg (Jürgen Hagler), aus der zwei Arbeiten ausgewählt wurden. Die Master-Arbeit FISH FOR LIFE von Kerstin Blätterbinder, Lisa Gierlinger, Lukas Mathä und Victoria Wolfersberger wurde mit einer Lobenden Erwähnung gewürdigt. Sogar zwei Auszeichnungen, den Preis für die beste Narration und einen der drei Publikumspreise erhiehlt YOU KNOW ME BETTER THAN MY DAD DOES von Monique-Nadine Pfneiszl für ihre Diplomarbeit an der Design Akademie Berlin.

Neben neuen experimentellen Arbeiten etablierter Künstler*innen wie Veronika Schubert (CONTOURING), Johann Lurf (CAVALCADE) oder Virgil Widrich (TX-REVERSE), und neuentdeckter Künstler*innen wie Vera Sebert (FLÜSSIGE WESENSZÜGE EINER BILDAPPARATUR), Hansi Raber (GARDEN CRESS GROWING) oder Jakob Jakubowski (JEALOUS) waren auch insgesamt zehn animierte Musikvideos zu sehen, Preisträger waren Heimo Wallner / Maja Osojnik mit CONDITION II.

(Information zu den preisgekrönten Filmen: hier klicken)

Neue Preiskategorie: BESTE AUFTRAGSARBEIT

Falter – Bubble 01 - LWZ

Weiters präsentierte die Jury in Absprache mit der Festivalleitung eine neue Preiskategorie: die Auszeichnung für die BESTE AUFTRAGSARBEIT. Damit sollen Auftraggeber*innen ermuntert werden, den Bereich der Werbung noch stärker für künstlerisch ambitionierte Konzepte zu öffnen. Der Preis ging an das junge Studio LWZ für ihren FALTER Werbespot „bubblefree“.

Die enorme Akzeptanz des Festival spiegelt auch die Tatsache, dass die meisten im Wettbewerbsprogramm vertretenen Künstler*innen anwesend waren, um ihre Arbeiten persönlich vorzustellen und in den Pausen für Gespräche zur Verfügung zu stehen. Damit wurde eine zentrale Absicht des Festivals sehr gut umgesetzt, nämlich einen Ort der Begegnung zu schaffen, an dem professionelle Studios und Produktionsfirmen, etablierte KünstlerInnen, Studierende und interessiertes Publikum Erfahrungen austauschen können und möglicherweise neue Synergien entwickeln können.

Tolle Parties

Einen sehr schönen neuen Rahmen dafür bot die gut besuchte Festivalparty in der Nacht vom Mittwoch, 27. zum Donnerstag, 28. November in der nahe gelegenen Arena Bar.
Und am 28. November fand nach der Preisverleihung das Festival mit einem rauschendem Sektbuffett (und diesmal aufgrund des Gastlandes mit herrlichem Schweizer Käse) den Abschluss einer seiner erfolgreichsten Ausgaben.

GASTLAND SCHWEIZ

Rolf Bächler assistiert Jonas Raeber, der ASIFA Austria ein Klebeband mit der Aufschrift „Cultural Value“ überreicht.

Rolf Bächler assistiert Jonas Raeber, der ASIFA Austria ein Klebeband mit der Aufschrift „Cultural Value“ überreicht. Foto: Fekry Helal

Jonas Raeber und Rolf Bächler waren unsere Gäste aus der Schweiz. Sie präsentierten zwei gut besuchte Kurzfilmprogramme, und anlässlich eines ROUND TABLES am 2. Festivaltag gab es Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit der GSFA (Groupement Suisse du Film d’Animation), der Schwesterorganisation der ASIFA Austria.
Sie feierte im letzten Jahr ihr 50-jähriges Bestehen, ASIFA Austria wird im kommenden Jahr anlässlich des 35-Jahres-Jubiläum weitere Veranstaltungen organisieren.

Besonderer Dank gilt der GSFA – Groupement Suisse du Film d’Animation, der cinémathèque suisse, dem Lichtspiel (Kinemathek Bern) und der Kulturabteilung der Schweizer Botschaft in Wien, die bei Organisation, Bereitstellung der Filme und Finanzierung unverzichtbar waren.

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