Artist in Residence 2016:

Sebastian Buerkner

Sebastian Buerkner ist im April und Mai auf Einladung von ASIFA AUSTRIA Artist in Residence im Museumsquartier in Wien.
Während dieses Aufenthalts gestaltet Buerkner unter anderem die Installation „The Tenants“ im ASIFA AUSTRIA-Showroom Asifakeil, eine Weiterführung von Sebastian Buerkners praktischen Untersuchungen zum Ausdruckpotential der Raumerfahrung im animierten Film, ein analoges, stereoskopisches Objekt als Work in Progress, das sich während der gesamten Ausstellungsdauer immer wieder verändern wird.

Er hält beim Symposium Under the Radar einen Vortrag (15.4.2016) und präsentiert ebendort am Eröffnungsabend,
am 14.4.2016  ab 18h persönlich seinen preisgekrönten stereoskopischen Film „The Chimera of M“.

www.under-radar.com

Sebastian Buerkner - Identity Slice
Sebastian Buerkner - Identity Slice
Sebastian Buerkner
Sebastian Buerkner

„Aus einer mannigfaltigen künstlerischen Beschäftigung, die unter anderem Skulptur, Malerei, Video and Installationen umfasste, konzentrierte sich meine Betätigungsfeld fast ausschließlichen seit 2005 auf den experimentalen Animationsfilm. Meine Arbeiten widerspiegeln eine beständige persönliche Erkundung von Syntax und Struktur der Filmischen Repräsentation und ihrer Subversion. Sie nehmen die Form von Film, Installation bis hin zu interaktiver Live Performance an. Sie wurden vielfach international in Kunsträumen, Filmfestivalen, kuratierten Filmprogrammen sowie im Britischen Fernsehen und Online-Plattformen gezeigt.

Jede meiner Arbeiten befasst sich mit entweder einem visuellen oder akustischem Wahrnehmungsphänomen, alternative Erzählstruktur oder einer neuen medialer Technologie. Meine Forschungen in Bereichen wie  Synästhesie, Pareidolie, Uncanny Valley, Apophenia sind oft der Ausgangspunkt für ein persönliches bildnerisches Experimentieren, welches dann zu einer expressiven Artikulierung einer spezifischen Thematik eingesetzt wird. Diese widmen sich vornehmlich den Hierarchien von Erinnerung und Assoziation, der Subjektivität von Wahrnehmung und der Mehrzeitlichkeit von Erzählung.

Hier bediene ich mich den grenzlosen Möglichkeiten des animierten Bildes und bringe vor allem in meinen späteren Arbeiten minutiös die Bildersprache zu der Schwelle zwischen Erkennbarkeit und Undeutlichkeit, um dem Betrachter zu einer emotionalen Autorenschaft des Erlebten einzuladen. In „Triband“ (gezeigt in Tate Modern, London, 2009), ein Bilderstrom von drei ineinander oszillierenden Animationen generiert im Betrachter ein erlebtes subjektives viertes Bild, welches nicht im Medium existiert, sondern nur durch die Tätigkeit des Hinschauens erweckt und bestehen kann.

Einige meiner Arbeiten können nur als eine Rauminstallation erfahren werden. Entweder sind Projektionsskulpturen ein integraler Teil des Werkes (u.a. Tramway, Glasgow, 2009; Nassauischer Kunstverein Wiesbaden 2009; Kunsthaus Nürnberg, 2014; Choi & Lager Köln, 2015), oder anderseits adressieren die Arbeiten die vorhandenen Raumsituationen und die dort dem Betrachter vorgegebenen Verhaltungserwartungen (u.a. Filmperformance Cineact, Serpentine Gallery at the Gate, London, 2010; Screen on the Underground at Canary Warf U-Bahn Station, London 2012.).

Gelegentlich verführen mich technische Neuentwicklungen, um sie in ihrem Potential für eine verstärkte emotionale Filmerfahrung und einer neuen künstlerischen Artikulationsform zu untersuchen. Meiner FLAMIN Award Produktion „The Chimera of M.“(2013), widmete sich der neu auftretenden Welle der 3D(Stereoskopie) Technik. Es wurde hier schnell deutlich, dass die räumlichen Parameter sich in einem durch Animation gebautem Filmraum viel spielreicher und ausdrucksvoller auszuheben und verzerren ließen. Es möglich wurde, der Räumlichkeit künstlerische Intention anzuleiben. Der fertige Film offerierte eine sehr befremdliche, poröse, unstete Interpretation einer 3D Räumlichkeit und gewann mehrere Festival Preise (u.a. Tiger Award, IFFR, Rotterdam 2014; 25FPS , Zagreb, 2014) und war nominiert für den Europäischen Filmpreis 2014 in der Sektion für Kurz Film. Meine Untersuchung im stereoskopischen Filmraum sind noch nicht abgeschlossen und werden neben schon vorhandenen neuen Studien nächste Arbeiten bestimmen.“

Sebastian Buerkner

www.sebastianbuerkner.com