Ina Loitzl: SISSI zerFRANZt

Eine Installation von Ina Loitzl zu dem in die Filmgeschichte eingegangenen Filmehepaar Romy Schneider und Karl Heinz Böhm. Der 100. Todestag des Kaisers und das MQ als ehemalige kaiserliche Hofstallung sind in Kombination ideal für die Präsentation aus dem Zyklus „Hairytales“. Der Haarscherenschnitt – als Metapher zum Haarkult der Kaiserin – verbindet den Raum des Asifakeils mit der Mixed-Media Installation.
Sabine Groschup als „Special Guest“ und Ina Loitzl feiern die Eröffnung der Ausstellung im Raum D/Q21 mit einem gemeinsamen Filmprogramm. Die Künstlerinnen sind anwesend.
An installation by Ina Loitzl about the historic movie-couple Romy Schneider and Karl Heinz Böhm. The centenary of the emperor‘s death and the MQ as former imperial stables combine perfectly for the presentation from the cycle „Hairytales“.The hair cut – out as a visual reference of Sissi‘s hair obsession links the Asifakeil showroom with this mixed media installation. To celebrate the opening of the exhibition Ina Loitzl and Sabine Groschup will personally present a choice of their films at Raum D/Q21.
Ina Loitzl hat sich in ihren jüngsten Arbeiten mit dem Haar beschäftigt und dabei eine zentrale Figur der Geschichte als Ausgangspunkt genommen: „Sisi“, die Kaiserin, die Ehefrau von Kaiser Franz Josef. Sisi hat diesen Mann ebenso glücklich verheiratet wie sie anschließend unglücklich mit ihm verheiratet war. Das Erstere ist ein Wunder, das Zweite erstaunt uns weniger. Aber vor allem verblüfft uns die geradezu fetischistische und obsessive Aufmerksamkeit, die die Kaiserin ihrer Haartracht gewidmet hat. Was bedeutet das? Viele Psychoanalytiker freudianischer Provenienz haben mit wechselndem Erfolg über das Haar im Leben der Kaiserin Sisi nachgedacht: Auch der Kunst war Sisis wallendes Haar immer wieder ein Thema.
Man findet in Ina Loitzls Werken kaum traditionelle künstlerische Materialien. Multimedial arbeitet sie zwischen Video, Zeichnung, Skulptur und Objektkunst; sie verwendet industrielle, billige Materialien wie Plastik oder andere Kunststoffe. Plastik kennen wir als Problemabfall, nicht als Gegenstand der bildenden Kunst. Bei Loitzl schwingen immer der Witz, die Ironie, das Doppelbödige und das Hintergründige bei der Verwendung dieser Trash-Utensilien mit. Das edle, durch größere Tradition verbriefte künstlerische Material, mit dem die Männerwelt die Kunst beherrscht, meidet Ina Loitzl weitgehend.
Auszug aus dem Katalog „hairytales“ von Klaus Albrecht Schröder_Direktor der Albertina Wien