Sabine Müller-Funk: PSALM: 151 attempts to get connected

In Sabine Müller-Funks Installation kontrastiert die Animation PSALM 151, welche gläserne Textfragmente als Ausgangsmaterial verwendet, mit 151 verkohlten Holzstäben mit integrierten Textspeichern und der Klangkomposition von Herbert Lauermann. Die Animation dreht dadurch das Innere der Gedächtnisspeicher nach außen, macht sichtbar um es gleichzeitig wieder zu verschlüsseln…
Die Sammlung der Psalmen stellt einen uralten aber dennoch in seiner Radikalität modernen Katalog von verschiedenen Dialogansätzen mit dem unerreichbar Anderen dar: Verzweiflung, Trauer, Freude, Liebe.
Mit einer subjektiven Auswahl der einzelnen 151Psalm-Texte wird jeweils Glas „informiert“, d. h die Information, der Text, wird dauerhaft in die Transparenz des Glases eingraviert und dieser Text dann in verdichteter Form, blockhaft, unlesbar archiviert.
Aus jedem der Textblöcke wurde jeweils ein Textfragment herausgenommen und als Ausgangsmaterial für den Animationsfilm“ PSALM151“ verwendet: Diese Bruchstücke treten in der Animation stellvertretend jeweils in Kommunikation zueinander — innerhalb des Filmes und in Kommunikation zum Raum – der Installation der Holzstäbe, der Klangkomposition und dem Rezipienten.
PSALM ist auch Teil eines Gesamtkunstwerkes aus akustischen und visuellen Momenten, das Herbert Lauermann gemeinsam mit der bildenden Künstlerin Sabine Müller-Funk erarbeitet hat.
PSALM Sprach-Klang-Komposition (Solist: Georg Glasl, Diskant -, Alt-, Basszither)
Der Text eröffnet objektiv Sprach – Klang – Möglichkeiten, die behutsam und konsequent ausgearbeitet und zu Bedeutungskomplexen aus Textfragmenten, Sprachlauten, Steinschlag-Impulsen und einem Instrumentalpart, verdichtet werden.
Ein Prozess des Hörbarmachens der Klang-Möglichkeiten der Sprache, der Form und der inneren Struktur der Dichtung. Das stufenweise Überführen von Wort in Klang ist Ziel des Gestaltungsprozesses. Die Ver-Dichtung und strebt einen Klangzustand außerhalb des objektiven Zeit-Empfindens an.