Sophie Lenglachner, Vera Sebert: GAUMENKINO

Sophie Lenglachner und Vera Sebert: GAUMENKINO

Analog zur Mundhöhle öffnet sich der Innenraum des ASIFAKEILs und zeigt animierte geometrische Formationen, die im Schlund der oralen Architektur verschwinden. Während die Bilder selbst in ihrer abstrakten Erscheinung weder auf eine räumliche Beschaffenheit noch auf eine narrative Struktur schließen lassen, markieren sie den Ort als hybride Schaubühne für taktile und olfaktorische Stimuli, die hier mit individuellen Empfindungen der Rezipierenden bespielt wird.

Am 01.07.2023 präsentieren die Künstlerinnen persönlich ihre Videoinstallation und zeigen eine Auswahl eigener Arbeiten im Raum D im MQ.

Jemand traut seinen Augen nicht und sperrt den Mund weit auf. Das Bild gerät dabei aus dem Blick. Was die Augen nicht mehr fassen, schwirrt durch ein zähnebekränztes Portal und betritt die bissigen Gesimse einer Transitzone: Hier artikuliert sich die Sprache. Hier vermengen sich Syntax und Süßstoffe. Hier spuken bisweilen schleimige Eindringlinge. Hier suhlt sich die Zunge im Speisebrei. Hier florieren die Geschmacksknospen. Hier mutieren die Bilder. In dieser Wandelhalle erfährt das Filmbild eine gustative Rahmung, welche uns angesichts digitaler Bilderfluten, nach den darunter verschütteten Bedürfnissen, jenseits des Visuellen, befragt.
Unter der Deckenschräge des ASIFAKeils gibt es keine senkrechten Wände, sodass eine klassische Kinopräsentation gewissermaßen ausgeschlossen ist. Analog zur Mundhöhle öffnet sich diese trichterförmige Leinwand und zeigt animierte geometrische Formationen, die im Schlund der oralen Architektur verschwinden. Während die Bilder selbst in ihrer abstrakten Erscheinung weder auf eine räumliche Beschaffenheit noch auf eine narrative Struktur schließen lassen, markieren sie den Ort als hybride Schaubühne für taktile und olfaktorische Stimuli, die hier mit individuellen Empfindungen der Rezipierenden bespielt wird.

https://www.verasebert.com

Like a mouth the inner space of ASIFAKEIL opens up, showing architectural formations disappearing in the gorge of the oral architecture. The abstract pictures don‘t indicate neither spacial nature nor narrative structure but highlite the place as a hybrid stage for tactile and olfactoric stimulation being played on by individual sensations of the audience.

On July 1st the artists personally present their video installation and a selection of their works at Raum D at the MuseumsQuartier Vienna.