40 Jahre ASIFA Austria – ANIMATING ART

Dienstag, 4.11.2025, 20:00
FREIES KINO: Stadtkino im Künstlerhaus
Ein Querschnitt durch das vielfältige und reichhaltige Schaffen der Künstler*innen, die in der Association Internationale du Film d’Animation in Österreich in den vergangenen 4 Jahrzehnten tätig sind und waren. Zusammengestellt in einer kollektiven Auswahl durch engagierter Mitglieder.
1980er Jahre

Hubert Sielecki: Festival
4:00min, 1985, AT
Bei einem internationalen Animationsfilmfestival entstehen interessante Begegnungen und Gespräche auf unterschiedlichen Ebenen der Gesellschaft. Eine Vielzahl von Filmen, Ideen und Nationalitäten vermitteln die typische Festivalatmosphäre mit tosendem Applaus, zwischen Partys, Reden und Dankesworten.

Mara Mattuschka: Les Miserables
2:00min, 1987, AT
„Augen und Ohren gehen leicht verlohren…“ (Mara Mattuschka) Mit Leichtigkeit und Witz sind hier die Trennungen zwischen Subjekt und Objekt, männlich und weiblich für ungültig erklärt; statt dessen gibt es eine Vielzahl variabler Positionen, die unterschiedlich besetzt werden können. (Heike Klippel/sixpack film)

Peter Putz: TV Montezuma
3:14min, 1988, AT
Eine atemberaubende Reise durch die Welt der Animation, eine bizarre Reise durch die Geheimnisse des Zeichnens und des Videos, einschließlich Zitaten aus Jonas Mekas‘ Film „He Stands in a Desert Counting the Seconds of His Life”.

Sabine Groschup: Haus
2:20min, 1988, AT
Mein Haus wandert aus, findet keinen Platz zum Bleiben.
Animation: Sabine Groschup // Music: Martin Lauterer
1990er Jahre

Thomas Renoldner: Lonely Cowboy in 1992
2:33min, 1992, AT
Einer der wenigen klassischen Zeichentrickfilme von Thomas Renoldner. Anlass war das sogenannte 500-Jahresjubiläum der „Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus“. Der Film kommentiert dieses Jubiläum mit der Vorstellung, was ein Cowboy im Jahr 1992 in Amerika entdecken würde.
Realisierung (Animation + Komposition): Thomas Renoldner,
Musiker: Martin Lauterer

Bady Minck: Attwenger`s Luft
3:00min, 1994/95, AT
Die Alpenrapper Attwenger unter dem Messer der Trickkamera: Reale Fotogesichter werden mit gemalten Körpersymbolen kombiniert; Frisuren geraten ausser Kontrolle, tanzen Polka auf dem Kopf; und die von der Animation unterworfenen Musiker jagen im Rhythmus ihrer „Quetschn“ über die Leinwand. (sixpack film)

Daniel Šuljić: Evening Star
4:00min, 1993, AT
„Wenn vom animierten Film, vom gezeichneten Film, dem Zeichentrickfilm und der Animation die Rede ist, dann vor allem in Ermangelung des einen treffenden Begriffs, der die Sache umfassend bezeichnet.“ (Friedrich Tietjen). Und so ist es auch kein Wunder, dass jeder Film sich nicht nur in der Aussage, sondern auch in der Umsetzung hundertprozentig vom anderen unterscheidet. Selbst wenn es sich um eine Technik handelt, sind die Möglichkeiten diese umzusetzen unendlich.
2000er Jahre

Nicolas Mahler: Flaschko, der Mann in der Heizdecke, Episode 1
1:30min, 2002, AT
Die Kultstatus-verdächtigen Kurzfilme zur gleichnamigen Comic- Serie kursieren um eine leicht pathologische, oder auch völlig alltägliche Mutter-Sohn-Beziehung. Flaschko macht es sich beim Fernsehen gern gemütlich, in einer Heizdecke, die er nicht zu verlassen gedenkt. Mit den Stimmen von Hilli Reschl und Ronnie Rocket Urini.

Veronika Schubert & Tina Rhomberg: Vielfalt
1:50min, 2007, AT
Schemenhaft gezeichnete Hände folgen einer Tätigkeit, die sich erst im Laufe des Videos entschlüsselt: aus Papier wird das Kinderspiel Himmel und Hölle gefaltet. In diesem Spiel gibt es nur ein ‚entweder / oder‘. Symbolisch verkörpert es ein duales System, welches auf klaren Gegensätzen basiert. Das Faltobjekt weist üblicherweise zwei farblich verschieden gekennzeichnete Flächen auf, welche ‚Himmel‘ und ‚Hölle‘ repräsentieren. Das Objekt im Video zeigt hingegen stets eine neutrale Fläche und verdeutlicht, dass ‚gut und böse‘ nicht klar getrennt werden können, sondern in Beziehung zueinander stehen.

Holger Lang: racecar
3:00min, 2007, AT
Eine Rennstrecke wird aufgelassen und ein letztes Rennen wird veranstaltet. Die Fahrzeuge aus verschiedenen Zeiten drehen ihre Runden und in einer der Kurven lösen sie sich langsam immer mehr im Strom der zeit auf.

Norbert Trummer: Film auf Fichtenholz
1:57min, 2007, AT
Norbert Trummers minimalistisch anmutende Trickfilme verblüffen durch ihre Einfachheit. Er malt mehrere Wiederholungen eines Motivs auf sägeraue Fichtenbretter. Durch diese mit der Hand durchgeführte Vervielfältigung entstehen Abweichungen. Die scheinbar gleichen Einzelbilder dieser Serien sind in ihren Details nicht identisch und bilden so die Basis für die Bewegung in Trummers Animationsfilmen.

Susi Jirkuff: The Walkman Effect/span>
3:45min, 2007, AT
‚The Walkman Effect‘ is playing with the imaginary self-staging that can be created with pop-music in your mind. It’s a transition into/through urban space, starting from a shy dance to conquering the city.

Stefan Stratil: I´m a Star!
4:00min, 2001, AT
Ein einsamer Mann, eine Zigarette, ein Hotelkorridor das Setting einer Annäherung an den Mythos Sinatra. In Im a Star! begegnen einander zwei verwandte Welten: Der Comicstrip «Frankieboy» von Stefan Stratil und Peter Friedrich und die Musik von Louie Austen. Animation und Montage wurden kadergenau auf den Ton abgestimmt und bilden ein Grundgerüst, um das herum unterschiedliche filmische Techniken und Experimente Platz finden. Makroaufnahmen, optische Verzerrungen, Mehrfachbelichtungen bewirken eine rauschartige Atmosphäre, in der sich Frankieboys Universum Schritt für Schritt zusammenfügt.
2010er Jahre

Benjamin Swiczinsky: A Hologram for the King (animation director)
1:43min, 2015, AT
Das Wiener Studio Neuer Österreichischer Trickfilm hat eine Arbeit am hochgelobten Intro zu Tom Tykwers „Ein Hologramm für den König“ produziert. Der Film kombiniert Realfilmaufnahmen mit 2D-Animationssequenzen und zeigt einen animierten Tom Hanks, der den legendären Talking Heads-Song „Once in a Lifetime“ singt.
Das Intro wurde von Benjamin Swiczinsky, Santiago Lopez Jover, Hilde Renner, Guille Segui, Sascha Vernik und dem 3D-Artist Lukas Kampichler erstellt.

Iby-Jolande Varga: Klanggärten
4:32min, 2015, AT
Ein interaktiver Animationsfilm von Iby-Jolande Varga, der auf dem Klangspiel und der Partitur 7×7 des österreichischen Komponisten und Musikers Karlheinz Essl basiert.
Der interaktive Partiturfilm folgt der „Spielregel” der quadratischen Spielpartitur, die von Instrumentalquartetten in verschiedenen Besetzungen ausgeführt werden kann: 7×7 Klangbausteine müssen, ausgehend von den vier Eckpunkten, in freier Folge und Abwechslung in Spiralen bis hin zum Zentrum gespielt werden.

Adnan Popovic: Tinamv1
5:00 min, 2011, AT
Animation. Perfektion. In Zeiten von digitalem Überschwang weiß Adnan Popović mit einer punktgenauen Choreografie großteils analoger Animationstechniken zu überzeugen. Ein weißer Gang dient dabei als Setting des Musikvideos für das Wiener Elektronikerduo Kilo. Jedes Sample, jede Spitze wird darin durch Objekte, Malerei oder Licht ins Räumliche übersetzt. Der detailverliebte Reigen von Farben und Formen weckt Assoziationen zu Genres und Moden, lässt sich aber nirgendwo festmachen, erfindet sich beständig neu.

Martina Tritthart: Solar mechanix 1.1
3:54min, 2018, AT
Ein Wechselspiel von Licht und Farbe. Abstrakte Lichterscheinungen verwandeln sich in sinnliche geometrische Objekte, die mit dem Soundtrack interagieren.

Anne Zwiener: Kawsay
2:32min, 2016, AT
kawsay, kausay: Life force, energy that animates the universe: it comes from the collective, from genetics and from spiritual energy. Kawsay is a cooperation project with the sound artist Leslie Rollins from Detroit.

Ingrid Gaier: Dreamtime
3:20min, 2016, AT
Eine typische Arbeitssituation: Bilder irren auf dem Monitor, vor dem man seit Tagen und Wochen mit der Deadline im Nacken sitzt. Es folgen der Zusammenbruch und der Traum eines freien, kreativen Lebens, das sich selbstbestimmt und ohne äußere Zwänge führen ließe. Animation: Ingrid Gaier, Musik: Karamanti

Reinhold Bidner: Space Bum Rocket Kid
4:00min, 2011, AT
Musikvideo zur Single „Space Bum Rocket Kid“ von M185, vom Album „Let The Light In“
Geschrieben und gesungen von M185, aufgenommen, gemischt und gemastert von Sebastian Meyer. Bläser von Stephen Mathewson und David Quigley.
2020er Jahre

Renate Kordon: Sun´s a Sister
1:35min, 2022, AT
Dieser Film wurde von Renate Kordon speziell für das Lied „Sun’s a Sister“ der in Graz lebenden australischen Komponistin Tamara Friebel erstellt. Dieses Lied ist eine fröhliche Animation und eine Hymne auf unseren wunderbaren Planeten, die Sonne, die uns Licht schenkt, und den Regen im Amazonas-Regenwald. Wir müssen all die Anstrengungen, die uns die Initiativen „Fridays for Future“ und ähnliche Initiativen ermöglichen, fortsetzen. All das zählt, denn die Lungen des Amazonas atmen für uns!

Ulrike Swoboda-Ostermann: Glimpse
3:55min, 2025, AT
Die blau-grauen Bilder von Glimpse führen durch intime, bewegte, visuelle Erinnerungsfragmente. Die Töne und repetitiven Klangmuster lenken den Blick in die Zeit hinein, hinein in Erinnerungen, in Geschichte. Die ursprünglich digital festgehaltenen Momentaufnahmen wurden durch den monochromen, fotografischen Prozess der Cyanotypie analog reproduziert. Durch die sich ein zweites Mal formenden Bilder erfährt der intime Blick die einzelnen Naturelemente so, als ob Himmel und Wolken, die Landschaften, das Meer, ein zweites Mal in die Welt kommen, einbalsamiert mit einer Farbe, die gleichermassen Ferne und Tiefe anruft und die gemeinsame, geteilte Hoffnung eines poetischen Lebens. (Marc Ries)

Leonie Bramberger: Baits: Take me out
2:49min, 2024, AT
Katz und Maus probieren Dating-Apps aus und die Sache eskaliert schnell. Eine Katze ärgert sich darüber, dass alle ihre Dates entweder zu schüchtern oder zu direkt sind, und verwandelt sich in ein Abendessen. Wo ist die ganze Romantik geblieben? Plötzlich erscheint eine Maus in der Bar und bahnt sich ihren Weg durch Katzes Eingeweide ins Herz.

Mariela Schöffmann: Eremozän
5:22min, 2021, AT
Eremozän ist ein analog animierter Albtraum, der mehr Realität enthält, als uns Hominiden lieb ist.