Animation Avantgarde

Die zahlreichen ANIMATION AVANTGARDE KünstlerInnen, die 2016 zu VIS nach Wien angereist waren, haben deutlich gemacht, dass das spezielle Profil unseres Wettbewerbprogrammes mittlerweile einen international gut bekannten Ruf hat. Auch bei der 8. Ausgabe bleiben wir unserem Anfangskonzept von 2010 treu: „Ein zentrales Anliegen der Selektion ist darauf gerichtet, aus der internationalen Produktion die innovativsten Arbeiten hervorzuheben. Ein zweites ebenso wichtiges Anliegen liegt darin, einen Anspruch auf Formenpluralismus einzulösen.“ ANIMATION AVANTGARDE unterscheidet sich von vielen internationalen Animationsfilmfestivals durch die Durchmischung mit experimentellen Filmen und digitalen Arbeiten und der Vermeidung konservativer Klischées. Wir richten auch ein spezielles Augenmerk auf innovative Animationsfilme, die wiederum im Bereich der Avantgardefilmfestivals meist fehlen.
Wir haben aus über 600 Einreichungen 31 Filme ausgewählt und es hat sich dieses Jahr eine logische thematische Programmierung herauskristallisiert. Hinsichtlich der benutzen Technik fällt auf, dass nur mehr ein sehr kleiner Teil der Arbeiten keine digitale Bearbeitung nutzt, es gibt einen pur auf 35mm gedrehten und zwei auf Filmmaterial gekratzte Filme. Zwei größere Gruppierungen sind gemalte und gezeichnete Filme, von denen gut die Hälfte offensichtlich digitale Montage zur Hilfe nimmt und ‚pure‘ 2D- und 3D-Computeranimationen. Die restlichen Arbeiten experimentiert mit Durchmischung unterschiedlicher Techniken.
Auch die Animations- & AvantgardekünstlerInnen beschäftigen sich intensiv mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen, der Veränderung der (politischen) Landkarte und unserem individuellen Standpunkt in dieser Welt. Diese Linien haben wir in den Titeln der drei Programme nachgezeichnet: Das Medium, Das Subjekt, Die Welt.

Thomas Renoldner & Wiktoria Pelzer